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Fische & Menschen

19/03/2013

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19. März: Fische und Menschen sind eng miteinander verwandt. Der Fisch hat es nur noch nicht geschafft Mensch zu werden. So lautet die feste Überzeugung vieler indigener Völker in der Region des Rio Negro. Fisch bildet gemeinsam mit der Maniokwurzel die Nahrungsgrundlage der Menschen.

Über 20 Fangmethoden haben die Völker entwickelt. Viele Fangnetze ähneln Körben die mittels einfacher Holz- und Laubbarrikaden in Richtung der Strömung angebracht werden. Ausgefeiltere Barrikaden fangen die Fische sogar bei ihrer Wanderung über die Stromschnellen. Auch das Fischen mit dem bekannten Pfeilgift Curare hat in dieser Region Tradition. Das zum Beispiel aus Wurzeln gewonnene Gift wird ins Wasser gegeben und betäubt die Fische, die anschließend ganz leicht heraus geschöpft werden können. Das Gift wirkt nur bei Aufnahme über die Blutbahn, nicht aber über den Verdauungstrakt. Der Fisch kann also bedenkenlos genossen werden.

Diese und viele weitere interessante Informationen sind im Amazonas-Museum am Stadtrand von Manaus zu erfahren. Das Museum selbst befindet sich inmitten von Primärregenwald. Wer Glück hat sieht die auf Tafeln abgebildeten Tiere auch gleich live.

Morgen geht es gemeinsam mit Elisabeth Moder und Thomas Vogel von HORIZONT3000 – der Partnerorganisation von Klimabündnis weiter nach São Gabriel da Cachoeira. Die Stadt liegt weiter flussaufwärts am Rio Negro. Dort befinden sich der Sitz der FOIRN und auch unser Ausgangspunkt für den Besuch der indigenen Dörfer am Rio Içana.

Wasserkraft aus dem Amazonasgebiet

18/03/2013

 

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18. März: Mittlerweile ist unsere Reisegruppe komplett. Wir sind auf Johann Kandler und Emil Benesch gestoßen, die beide schon in Brasilien waren. Gemeinsam haben wir die Metropole São Paulo mit ihren 28 Mio. EinwohnerInnen hinter uns gelassen. Rund 1.000 Autos werden hier täglich neu angemeldet! Es gibt ständig Stau, das öffentliche Verkehrssystem ist kaum ausgebaut.

In Manaus angekommen, nutzten wir den Sonntag um das Wasserkraftwerk Balbina, etwa 200 km nördlich der Stadt gelegen, zu besichtigen. Eine immense Fläche von 4.000 km² ist dort mittlerweile aufgestaut. Balbina weist in etwa die Leistung des Kraftwerks Freudenau auf und kann 30% von Manaus’ Strombedarf decken. Weitere Energie wird in Zukunft vom zweitgrößten brasilianischen Staudamm Tucururi kommen. Über 3.000 km soll die Energie von dort bis nach Manaus transportiert werden. Das wäre als ob der an Nord- & Ostsee erzeugte Strom bis ins nördliche Afrika geschickt würde.

Um nach Balbina zu kommen nehmen wir die B 174 die über 2.500 km mitten durch den Urwald bis nach Caracas (Venezuela) führt. Ist eine Straße durch den Urwald einmal gebaut, geht viel ursprünglicher Lebensraum verloren. 20-30 km rechts und links „des Weges“ werden Edelhölzer ausgeschlagen und Besiedlung und Landwirtschaft folgen.

Auf den Spuren der Fußball-WM 2014

Brasilien wird immer mehr zum Land der Superlative. Die mittlerweile fünftgrößte Volkswirtschaft der Erde sieht den Bau von 48 weiteren Megastaudämmen bis Ende 2020 mit einer Leistung von bis zu 42.000 MW vor. Die Energie kommt zu besonders günstigen Konditionen vor allem den exportorientierten Unternehmen zugute (Bauxitschmelzen, großflächige Landwirtschaft). Privatpersonen zahlen ein Vielfaches des Preises.

Übrigens, das Stadion für die Fußball WM 2014 in Manaus ist schon im Bau. Für nur drei Spiele werden Unsummen an Geld investiert (und das in einer Stadt, in der 20% der Haushalte einen Anschluss an das Abwassersystem haben). Lesenswerter Artikel im Tagesspiegel.

Regenwald und Indigene in Brasilien

17/03/2013

17. März: Das Instituto Socioambiental (ISA) begleitet viele Projekte von Indigenen in Brasilien. Darunter zum Beispiel in der Region des Xingu – bekannt geworden durch das Belo Monte Megakraftwerk. Aber auch die Klimabündnis Partner FOIRN erhalten fachliche Unterstützung.

Ein großes Aufgabengebiet des ISA ist die Kartierung des Amazonasgebiets. Dazu gehört die Erfassung von Gebieten in denen vorrangig Indigene leben, Flächen die unter Naturschutz stehen und Flächen, die bereits gerodet sind. Eine sehr umfassende aktuelle Publikation zeigt bereits verlorene Regenwaldflächen und weist auf geplante Projekte hinDownload hier (Publikation auf Spanisch). In Brasilien geht der Regenwald nach wie vor hauptsächlich für Viehweiden und den großflächigen Anbau von Soja und Zuckerrohr (Verarbeitung für Viehfutter und Ethanol) verloren. In Ecuador zum Beispiel ist hingegen die Erdölförderung ausschlaggebend. In jedem Fall tragen wir in Europa zur Zerstörung bei. Fast die Hälfte des brasilianischen Soja wird exportiert und landet in den Mägen unserer Rinder und Schweine in der Massentierhaltung.

In Brasilien werden aktuell 230 indigene Gruppen gezählt. 70% dieser Ethnien haben unter 1.000 VertreterInnen. Insgesamt leben rund 700.000 Indigene in Brasilien.

Reise an den Rio Negro

15/03/2013

15. März: Seit 20 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen Klimabündnis Gemeinden und Bundesländern mit der indigenen Organisation FOIRN. Ein guter Anlass, um die Partner auch einmal vor Ort zu besuchen. Eine Delegation vom Klimabündnis ist nach Brasilien unterwegs, um die Region am Oberen Rio Negro kennen zu lernen und aktuelle Anliegen der PartnerInnen zu besprechen.

Klimabündnis Österreich Geschäftsführer Peter Molnar, Regionalstellenleiter Fritz Hofer aus der Steiermark und Brigitte Drabeck – zuständig für Klimagerechtigkeit – reisten am Donnerstagabend bei leichtem Schneefall in Wien ab. In Sao Paulo erwarten uns knapp über 20 Grad Celsius. Die Metropole dient als kurzer Zwischenstopp. Dort findet ein Treffen mit dem Instituto Socioambiental statt, das in ganz Brasilien tätig ist und die FOIRN bei vielen Projekten mit fachlichem KnowHow unterstützt. Bald mehr aus der Millionen Stadt.

Das Finale in der Steiermark

04/07/2012

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4. Juli. Um 9 Uhr ging es am Hauptplatz in Judenburg los mit dem radelnden Puppenspieler und seiner Klimashow. Danach ging es 10 km weiter nach Zeltweg, wo wieder das Kasperltheater zum Einsatz kam. Der Abschluss hatte es nochmal in sich. Von Knittelfeld radelten wir aufs Gaberl (Seehöhe 1551m) hinauf. Die Klimastaffel wurde dabei vom Radclub Knittelfeld, angeführt vom 3fachen Sieger der Österreich-Radrundfahrt, Rudi Mitteregger, begleitet.

Dann folgte der gemütlichere Teil. In Salla wurden wir herzlich in der Lipizzanerheimat empfangen. Anschließend ging es weiter nach Köflach. Am Programm stand eine Führung durch das Energieschiff Mochart, das mit seiner Passivhausbauweise und Räumlichkeiten zu einem bekannten Wahrzeichen der Region geworden ist. Das Energiecenter Lipizzanerheimat stellte das örtliche Mobilitätsprogramm mit Schwerpunkt Elektromobilität vor.

Ausklingen lassen haben wir die Klimastaffel 2012 mit einer kulinarischen Reise durch die Region sowie mit der Filmvorführung „Die 4. Revolution – Energy Autonomy“.

Danke nochmal an alle, die mitgemacht haben.
Und Danke nochmal an alle, die uns unterstützt haben.

Unterwegs als radelnder Kasperlspieler

03/07/2012

Puppenspieler Andreas Ulbrich über seine Eindrücke von der Klimastaffel.

Seit langem trug ich die Idee mit mir herum, mal wie ein Kasperlspieler früherer Zeiten mit einfachster Ausrüstung durch das Land zu wandern, die Menschen mit traditioneller Kunst zu unterhalten. Niemands Knecht und niemands Herr zogen die Urväter meiner Kunst über Märkte und Kirchtage, den Teufel prügelnd und die Obrigkeit gern verspottend. Die meist kleinen Münzen, die sich nach der Vorstellung im schäbigen Hut fanden, mussten bis zum nächsten Spektakel reichen.
Die Klimastaffel 2012 schien mir die Gelegenheit zu sein, diese Annäherung an die Tradition einmal umzusetzen. Klimaschutz und ganzheitliche Lebensweise boten mir die für den Kasperl nötige Tagesaktualität. So konnte ich meine beiden Leidenschaften, die Pflege den traditionellen Handpuppenspiels und den Umweltschutz mit einander verbinden.
Dabei weiß ich, dass „zurück in die Steinzeit“ nicht das Motto des Klimaschutzes 2012 sein kann. Und ich hatte mit der Klimastaffel gemessen an den alten Kasperlspielern natürlich ein Luxusleben: Das Elektorad mit dem Anhänger bietet viel mehr Komfort, als ihn meine vagabundierenden Vorfahren mit dem Handkarren je hatten. Auch bettete ich mein Haupt in weichen Kissen komfortabler Herbergen und nicht auf dem Strohsack, und ein gutes Mahl fand sich auch immer. Ich speiste dann in dem Wissen, dass meine Vorfahren schon glücklich waren, wenn sie sich zur dünnen Suppe einen Kanten Brot oder gar einen Zipfel Wurst leisten konnten.
Aber ich habe mich viel bewegt. Bin mit eigener Kraft zum nächsten Spielort gelangt, und der Muskelkater in den Beinen war ein guter Tausch gegen die Rückenschmerzen von den langen Autofahrten, die normalerweise zum Beruf des fahrenden Künstlers unserer Zeit gehören.
Die Klimastaffel 2012 war eine wunderbare Erfahrung für mich.

Jetzt wird es steirisch

03/07/2012

3. Juli. Heute morgen haben wir das Staffelholz in Neumarkt von Kärnten kommend an die Steiermark übergeben. Auch hier gabs wieder ein abwechslungsreiches Programm mit Puppentheater, Klimashow und Klimaquiz. Die NMS Neumarkt präsentierte einen Fair Trade Film und verköstigte die Klimastaffel mit biofairen Produkten. Nach der Mittagspause radelten wir auf dem Murradweg weiter nach Judenburg, wo im Sternenturm der Klimaschutz-Kinofilm „Die 4. Revolution – Energy Autonomy“ bei freiem Eintritt gezeigt wurde. Die preisgekrönte Dokumentation von Carl A. Fechner steht für eine mitreißende Vision: Eine Welt-Gemeinschaft, deren Energieversorgung zu 100% aus erneuerbaren Quellen gespeist ist – für jeden erreichbar, bezahlbar und sauber.

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Der Puppenspieler ist unterwegs

02/07/2012

30. Juni bis 2. Juli. In  Kärnten und der Steiermark sind wir heuer ganz neue Wege gegangen. Erstmals haben wir ein Klimaschutz-Puppentheatershow mit der Klimastaffel kombiniert. Eine Kombination, die voll aufgegangen ist. Dafür hat Andreas Ulbrich gesorgt mit dem wir schon seit mehreren Jahren zusammenarbeiten. Ein echter Profi – er ist seit Ende der achtziger Jahre Puppenspieler. Er schreib die Stücke selbst und komponiert auch die Musik. Auf der Klimastaffel hat er das Stück „Klimashow“ präsentiert.

Kurzer Abriss: In der Klimashow kämpfen die Teams „Klimaschutz“ und „Klimatod“ gegeneinander. Für den Sieg müssen die Teams versuchen, „die Leute“ auf ihre Seite zu ziehen, denn diese entscheiden mit ihrem Verhalten darüber, ob das Klima noch zu retten ist. Das Team Klimatod bestehend aus dem gleichnamigen Zauberer und dem Ölverkäufer Petrolitsch, ist sich des Sieges sicher, denn sie haben nicht nur Öl, sondern auch „Kohle“. Aber das Team Klimaschutz bestehend aus dem Erfinder Alberto und dem Murmeltier, gibt sich nicht geschlagen. Alberto erfindet das Klimameter. Dieses zeigt den Ausstoß von CO2 an. Gleichzeitig werden Vorschläge für Energieeinsparung und klimaschonende Energiegewinnung gemacht, mit der man auch noch viel Geld sparen kann. So zieht er „di Leute“ auf seine Seite und erringt den Sieg.

Das Klimaschutz-Puppentheater war natürlich klimafreundlich auf dem Rad (im Gepäck Bühne samt Puppen) unterwegs. Vom Mölltaler Radwanderweg ging es über Winklern nach Rangersdorf und Stall.

Die Klimastaffel in Tschechien

30/06/2012

Im letzten Jahr hat uns eine Delegation aus Tschechien bei der Klimastaffel begleitet. Und sich Tipps und Infos geholt, wie eine klimafreundliche Rundfahrt von Gemeinde zu Gemeinde umgesetzt werden kann.

Tipps, die genutzt haben. Heuer wieder erstmals eine 3tägige Klimatour bei unserem nördlichen Nachbarn durchgeführt. Die Lokale Agenda 21 (nachhaltige Gemeindeentwicklung) hat gemeinsam mit der NÖ Dorf- und Stadterneuerung die Klimastaffel entwickelt. Diese fand heuer erstmals statt und dauerte drei Tage. Wie bei uns mit Musik, Schulaufführungen und bio-fairen Speisen. Wie bei uns mit einem eigenen Tour-Song. Und – auch wie bei uns – mit vielen BürgermeisterInnen.

Die Region Vysocina, rd 20 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt, war Ausgangspunkt der ersten tschechischen Klimastaffel. Die Route führte an liebevollen Dörfern, Feldern und Schlössern vorbei von Police, über Jiratice, Jemnice, Domamil und Litohor nach Moravské Budejovice.

In Niederösterreich haben wir getroffen und sind gemeinsam über die Grenze nach Vratenin geradelt. Klimaschutz kennt eben keine Grenzen.

Klimastaffelfest in Dölsach in Tirol

30/06/2012

Am Freitag, 29. Juni,  fand ein großes Klimastaffelfest in DÖLSACH statt. Sternfahrten aus Virgen, Matrei in Osttirol und Oberdrauburg in Kärnten sowie rund 70 SchülerInnen aus Lienz und Umgebung sorgten für eine große Stimmung beim Aguntum in Dölsach. Die BesucherInnen erwartete ein buntes Programm mit Spaßrädern zum Testen, ÖAMTC-Fahrradcodierungen, einer Fahrrad-Servicestation, einem Klimaquiz, einer Hüpfburg, der Preisverleihung zum Malwettbewerb „Crazy Bike“ u.v.m

Ein Programmpunkt war die Auszeichnung der GewinnerInnen des Schulmalwettbewerbs „Crazy Bike“ aus dem Bezirk: Veronika Zeiner aus der Volksschule Thurn hatte das „coolste“ und fantasievollste „Crazy Bike“ gezeichnet und durfte sich als Erstplatzierte über ein Fahrrad freuen. Gutscheine von einem Sportgeschäft für den zweiten und dritten Platz gab’s für Emanuel Stabentheiner aus der Volksschule Debant und für Aileen Kleinlercher aus der Volksschule St. Jakob.

In Dölsach mit dabei war auch die Puppen-Klimashow von Andreas Ulbrich, der erstmals sein Puppentheater umweltfreundlich mit E-Bike von Station zu Station weiterführt nach Kärnten und die Steiermark.

Fotogalerie Klimastaffelfest in Dölsach