19. März: Fische und Menschen sind eng miteinander verwandt. Der Fisch hat es nur noch nicht geschafft Mensch zu werden. So lautet die feste Überzeugung vieler indigener Völker in der Region des Rio Negro. Fisch bildet gemeinsam mit der Maniokwurzel die Nahrungsgrundlage der Menschen.
Über 20 Fangmethoden haben die Völker entwickelt. Viele Fangnetze ähneln Körben die mittels einfacher Holz- und Laubbarrikaden in Richtung der Strömung angebracht werden. Ausgefeiltere Barrikaden fangen die Fische sogar bei ihrer Wanderung über die Stromschnellen. Auch das Fischen mit dem bekannten Pfeilgift Curare hat in dieser Region Tradition. Das zum Beispiel aus Wurzeln gewonnene Gift wird ins Wasser gegeben und betäubt die Fische, die anschließend ganz leicht heraus geschöpft werden können. Das Gift wirkt nur bei Aufnahme über die Blutbahn, nicht aber über den Verdauungstrakt. Der Fisch kann also bedenkenlos genossen werden.
Diese und viele weitere interessante Informationen sind im Amazonas-Museum am Stadtrand von Manaus zu erfahren. Das Museum selbst befindet sich inmitten von Primärregenwald. Wer Glück hat sieht die auf Tafeln abgebildeten Tiere auch gleich live.
Morgen geht es gemeinsam mit Elisabeth Moder und Thomas Vogel von HORIZONT3000 – der Partnerorganisation von Klimabündnis weiter nach São Gabriel da Cachoeira. Die Stadt liegt weiter flussaufwärts am Rio Negro. Dort befinden sich der Sitz der FOIRN und auch unser Ausgangspunkt für den Besuch der indigenen Dörfer am Rio Içana.