Zwei Side-Events zum Start

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Christian Finger aus Cancún.

Die 16. UN-Klimakonferenz in Cancún hat offiziell begonnen. Und das merkt man schon beim Frühstück. Die Delegierten, die an den Verhandlungen teilnehmen, sind schon zeitig auf und frühstücken hektisch, damit sie bereits mit den ersten Bussen zur Konferenz fahren können. Auch äußerlich hat sich viel verändert. Gestern noch locker gekleidet, dominiert jetzt der typische grau-schwarze Business-Look. Für wohltuende Abwechslung sorgen vor allem Frauen aus Afrika in tollen, festlich bunten Kleidern.

Die eigentliche Eröffnung findet im Moon Palace Hotel statt. Aber auch in der Cancun-Messe füllen sich die Hallen. Dort sind viele NGOs mit kleinen Messeständen vertreten und in den Vortragsräumen können bei so genannten Side-Events NGOs und andere Organisationen, die nicht an den eigentlichen Verhandlungen teilnehmen, Vorträge, Diskussionen und Events durchführen und besuchen. Auch die von einigen Ländern organisierten Ausstellungen werden eröffnet. Brasilien ist mit einer beeindruckenden Regenwaldausstellung vertreten, in der neben vielen Exponaten auch hoch interessante Computeranimationen mit Satellitenaufnahmen und den dazugehörigen Auswertungsmöglichkeiten gezeigt werden.

Für den Anfang habe ich beschlossen, zwei Side-Events zu besuchen. Beim Side-Event zum Thema REDD+ unter Gender-Aspekten werden Chancen und Risken des zu verhandelnden REDD+ Mechanismus diskutiert. Ganz einhellig wird vor allem gefordert, dass die Finanzmittel auch direkt den indigenen Menschen zugute kommen müssen und dass in deren traditionelle Bewirtschaftungsrechte nicht eingegriffen werden darf. Es wird aber auch erwähnt, dass ein sinnvoll geregelter REDD+ Mechanismus die Chance sein könnte, den Indigenen endlich die Anerkennung ihrer traditionellen Rechte zu verschaffen. Eine Vertreterin der COICA aus Surinam fordert eine viel stärkere Einbindung und Information der Indigenen beim Verhandlungsprozess.

In einem sehr sachlichen und auch trockenen Side-Event im EU-Pavillon wird über die Durchführung von CDM-Projekten und deren Verbesserungsmöglichkeiten gesprochen. Ein sehr interessanter Einwand zu den CDM-Projekten kam von einem indischen Teilnehmer, der anführte, dass auf Grund der sehr kostspieligen und komplexen Vorbereitung von CDM Projekten kleine und regionale Projekte kaum Chancen auf Umsetzung haben.

Eine Antwort to “Zwei Side-Events zum Start”

  1. Ernst Sandriesser Says:

    Toll, dass Christian Finger in Cancun ist.
    Super Blog.
    Man bekommt einen sehr plastischen Eindruck wie diese für uns alle so lebenswichtige Konferenz abläuft.
    Es bleibt für uns alle noch viel zu tun, um die Wähler dazu zubringen, ihren Politikern das richtige und wichtige Mandat für eine Wende in der Energiepolitik mitzuteilen.

    Hasta luego
    Ernst Sandriesser

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